Eine Reflexion über die Elektromobilität:
Die wichtigsten diesjährigen Erkenntnisse zum Laden von Elektrofahrzeugen und wie sich die Branche im nächsten Jahr entwickeln wird
Welche Herausforderungen und Chancen gab es 2022 beim Laden von Elektrofahrzeugen und was sind die wichtigsten Erkenntnisse für das nächste Jahr? Hier finden Sie eine Übersicht:

Erkentnisse über E-Fahrer in 2022

Die wichtigsten Marktentwicklungen

Herausforderungen in 2023


Rückblick
Wie Fahrer von Elektrofahrzeugen das Ladeerlebnis im Jahr 2022 tatsächlich empfunden haben
Unsere jährliche EV Driver Survey (Umfrage unter Fahrern von Elektrofahrzeugen) spielt eine entscheidende Rolle, um die E-Fahrer von heute zu verstehen. Sie hilft, Wege zu finden, die flächendeckende Einführung von Elektrofahrzeugen im großen Rahmen zu beschleunigen und Besitzern ein besseres Fahr- und Ladeerlebnis zu bieten.
Hier erhalten Sie einen Einblick in einige der wichtigsten Erkenntnisse zum Laden von Elektrofahrzeugen im Jahr 2022, basierend auf einer Umfrage unter 15.000 Fahrern in ganz Europa.
1. Reichweitenangst ist (noch) ein Problem
In diesem Jahr hat sich der Trend zu Elektrofahrzeugen deutlich verstärkt. Laut unserer Studie planen drei Viertel der aktuellen Elektrofahrer nun den Kauf eines batteriebetriebenen Elektroautos als ihr nächstes Fahrzeug, während sich der Anteil derer, die eine Rückkehr zu fossilen Brennstoffen erwägen, von vier auf zwei Prozent halbiert hat.

Aber was ist mit denjenigen, die den Wechsel noch nicht vollzogen haben? Ein möglicher Grund dafür ist die Sorge um die Reichweite: Auf die Frage, was die Annahme von Elektrofahrzeugen fördern würde, gaben unsere Teilnehmer zwar die Kosten der Fahrzeuge an, doch davor lag immer noch die Frage, wie weit die Nutzer mit einem Elektrofahrzeug kommen.
2. Die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten ist ein attraktiver Anreiz für Fahrer von Elektrofahrzeugen
Die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten spielt eine wichtige Rolle: 65% der Fahrer von Elektrofahrzeugen machen ihre Wahl, wo sie einkaufen gehen, davon abhängig, ob es eine Ladestation vor Ort gibt.
Eine vielversprechende Möglichkeit ist die wachsende Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten an Zielorten wie Geschäften oder Unterhaltungszentren.
3. Fahrer von Elektrofahrzeugen bevorzugen einen interoperablen Ansatz gegenüber öffentlichen Ladestationen
Die diesjährigen Daten deuten darauf hin, dass diejenigen, die nur eine Karte zum Laden verwenden, dies tun, weil ihnen Einfachheit persönlich wichtig ist – und nicht nur, weil ihre Karte ihnen alle benötigten Ladefunktionen bietet.

Fast zwei Drittel der Befragten, die nur eine Ladekarte besitzen, würden für eine universell interoperable Karte auch etwas mehr bezahlen, verglichen mit weniger als der Hälfte derjenigen, die vier oder mehr Ladekarten besitzen.
4. Fahrer nutzen mehrere Apps, um ihr Ladeerlebnis zu verwalten
E-Fahrer müssen oft zwischen vielen verschiedenen Apps wechseln, um ihr tägliches Fahrerlebnis zu verwalten. Ein Viertel unserer Befragten gab an, fünf oder mehr Apps für das Laden ihres Elektrofahrzeugs zu verwenden und sieben Prozent hantierten mit mehr als zehn Apps.

Dies ist besonders im Vereinigten Königreich ein Problem, wo die durchschnittliche Anzahl der Apps bei weitem am höchsten ist. Doch die Frustration, mehrere Apps zu nutzen, ist in vielen Märkten zu finden.
5. Fahrer von Elektrofahrzeugen finden die Integration mit erneuerbaren Energien in ihrem Privathaushalt als spannendste Entwicklung
Fahrer von Elektrofahrzeugen nehmen das Potenzial und die Notwendigkeit erneuerbarer Energien sehr ernst. Auf die Frage nach zukünftigen Technologien im Bereich der Elektrofahrzeuge fanden die Befragten die Integration des Ladens mit erneuerbaren Energien im Haus noch spannender als die automatische Fahrzeugerkennung.

Da sich die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen und wie wir Energie nutzen, in den kommenden Jahren verändern wird, werden Fahrzeuge und die Energieversorgung als Teile desselben Ökosystems enger miteinander verbunden sein. Unsere Daten deuten darauf hin, dass Fahrer von Elektrofahrzeugen für diese neue Realität bereit sind.


Fakten aus der Elektrofahrzeugindustrie
Die wichtigsten Entwicklungen im Jahr 2022
Die diesjährigen Erkenntnisse über die Fahrer von Elektrofahrzeugen verdeutlichen, dass sie zunehmend optimistisch sind, zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen. Ein deutliches Zeichen für die Bedeutung internationaler Verpflichtungen, wie COP26 und die EU-Initiative „Fit for 55“.
Auf der ganzen Welt zielen sowohl Politik als auch Wirtschaft zunehmend auf die Erreichung von Klimazielen ab – und Elektrofahrzeuge können dazu beitragen, diese Zukunft zu gestalten. Sehen Sie sich einige der wichtigsten Branchenentwicklungen dieses Jahres an.
1. „Fit for 55“ legt eine engere Frist für die Flottenelektrifizierung fest
Der Vorschlag zur Überarbeitung der CO2-Emissionsnormen für Pkw und Transporter ist Teil des Pakets „Fit for 55“. Im Juli 2021 stellte die Europäische Kommission das Paket vor, mit dem die EU ihre Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % (gegenüber 1990) reduzieren und bis 2050 Klimaneutralität erreichen will.
Zusammenfassend einigten sich die Mitgesetzgeber der EU auf diese Ziele:
⚡ Eine Verringerung der CO2-Emissionen um 55 % für neue Pkw und um 50 % für neue Transporter bis 2030 (gegenüber den Werten von 2021)
⚡Eine Reduktion der CO2-Emission um 100 % sowohl für neue Pkw als auch für neue Transporter bis 2035
Für Fuhrparkbesitzer beschleunigt „Fit for 55“ die Elektrifizierung. Gemäß dieser Verordnung muss jeder Hersteller sicherstellen, dass die durchschnittlichen CO2-Emissionen seiner Flotte neu registrierter Fahrzeuge in einem Kalenderjahr das spezifische Jahresemissionsziel nicht überschreiten.
2. Die AFIR-Verordnung verschafft Unternehmen Möglichkeiten, ihre Maßnahmen im Bereich Elektromobilität zu skalieren
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg der EU zur Klimaneutralität bis 2050 ist die Reduzierung der Nutzung fossiler Brennstoffe im Transport (in der Luft, an Land und auf See). Um dieses Ziel zu erreichen, muss eine solide alternative Kraftstoffinfrastruktur vorhanden sein, die einen besseren Zugang zu Lademöglichkeiten bietet. Die Verordnung über die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) – Teil des Pakets „Fit for 55“ – legt konkrete Ziele für die Implementierung dieser Infrastruktur in der gesamten EU für die kommenden Jahre fest.
Ein Teil dieses Ziels ist die Notwendigkeit, es Unternehmen weiter zu erleichtern, Lademöglichkeiten auszubauen und die Einführung von Elektrofahrzeugen im großen Stil zu unterstützen. Für Unternehmen und Reiseziele umfasst dies die Einführung von Möglichkeiten wie:
⚡Einfache, flexible Zahlungsmethoden für Ladevorgänge
⚡Ladestationen mit intelligenten Funktionen – von geplanten Lademöglichkeiten bis hin zu Dateneinblicken über die Nutzung
Durch die Planung einer überschaubaren, flexiblen und skalierbaren Ladeinfrastruktur können Unternehmen mit dem Wandel zur Elektromobilität nicht nur Schritt halten, sondern das Beste aus ihr herausholen.
3. Die COP 27 konzentriert sich auf das Gesamtbild
Wir können über die Entwicklungen in der Branche nicht schreiben, ohne die Konferenz der Vertragsparteien (kurz COP) zu erwähnen, eine jährliche Veranstaltung, bei der seit fast drei Jahrzehnten Regierungen der Welt zusammenkommen. Die Konferenz fand im November 2022 statt, und wie auch in den Vorjahren lag ihr Fokus auf dem einen Ziel, einen gemeinsamen Plan zur Bekämpfung des Klimawandels zu erarbeiten.
Ein wichtiger Aspekt bei der Bewältigung dieser Herausforderung besteht natürlich darin, Elektrofahrzeuge und das Ladeerlebnis so leicht, einfach und skalierbar wie möglich zu gestalten.


Ausblick
Die wichtigsten Herausforderungen in der Elektrofahrzeugindustrie im Jahr 2023 meistern
Da die Fahrer von Elektrofahrzeugen mitteilten, ihre größten Probleme und Prioritäten liegen beim Aufladen ihrer Elektrofahrzeuge, gibt es einige Schritte, mit denen Sie heute beginnen können, um sie in die richtige Richtung zu lenken.
Es gibt noch viele verbesserungswürdige Bereiche für eine optimale Kundenerfahrung beim Laden von Elektrofahrzeugen. Wir zeigen Ihnen hier einige der größten Herausforderungen auf, die im kommenden Jahr an erster Stelle stehen sollten.
1. Die Herausforderung der Ladeinfrastruktur
Laut unserer diesjährigen Studie sind 55 % der Fahrer von Elektrofahrzeugen in Europa besorgt, dass die Ladeinfrastruktur vielleicht nicht mit der wachsenden Nachfrage Schritt halten wird.
In der Realität geht es bei der Zukunft der Ladeinfrastruktur um mehr als nur physische Geräte. Die erfolgreichsten Ladeinitiativen werden diejenigen sein, die das Laden als ein Ökosystem von Technologien und Services betrachten, die einander unterstützen.
Wenn man das Laden also als Ökosystem betrachtet, sollte man folgende Faktoren berücksichtigen:
Die Lade-Management-Software
Den einfachen und intuitiven Zugriff für die Benutzer
Den langfristigen Support für Wartung und Upgrades
Skalierungsmöglichkeiten des Systems für höhere Anforderungen in der Zukunft
Allein aus Kostensicht sind Nachrüstungen deutlich teurer als die Vorausplanung. Indem wir uns bereits heute auf die Planung zukunftsfähiger Lösungen fokussieren, intelligentes Laden und eine intelligente Verwaltung der Stromnutzung umsetzen, können wir die Skalierung der Infrastruktur erleichtert.
2. Die Herausforderung des intelligent(er)en Ladens
In diesem Jahr stimmten fast drei Viertel der Fahrer von Elektrofahrzeugen der Aussage zu, dass die Einführung von Elektrofahrzeugen nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch entscheidend für die Energiewende sei. Und was die Frage betrifft, wie Sie Fahrer dazu ermutigen können, elektrisch zu fahren, so gaben fast 60 % der Fahrer von Elektrofahrzeugen an, intelligente Ladestationen seien eine gute Möglichkeit, um einen Wechsel zu fördern.
Aber was macht eine Ladestelle „intelligent“, und wie können Sie sie nutzen, um Ihre Maßnahmen im Bereich Elektromobilität zu skalieren? Ladestationen werden „intelligent“, indem sie über eine Online-Verbindung mit Software und Diensten versorgt werden. Mit einer SIM-Karte oder einem Ethernet-Kabel können intelligente Ladestationen mit anderen Cloud-verbundenen Systemen kommunizieren und das Aufladen von Elektrofahrzeugen mit Zahlungsfunktionen und Dateneinblicke kombinieren. Dies ermöglicht auch die zeitliche Glättung von Stromnachfragespitzen und unterstützt gleichzeitig die Nutzung erneuerbarer Energien zur Aufladung von Elektrofahrzeugen.
3. Die Herausforderung eines höheren Energiebedarfs
Untersuchungen von Cornwall Insights ergaben, dass das Vereinigte Königreich bis 2040 einen zusätzlichen Strombedarf von 71,6 Terawattstunden aufgrund von Elektrofahrzeugen haben könnte – 31-mal mehr als die aktuelle Nachfrage für Elektrofahrzeuge.
Während dies Bedenken hinsichtlich der Gewinnung und der steigenden Netzwerkverfügbarkeit aufwirft, um einen solchen Bedarf zu bewältigen (sowohl im Vereinigten Königreich als auch in anderen Ländern mit ähnlicher Nachfrage), ergibt sich aber auch eine neue Möglichkeit, nämlich dass das Wachstum von Elektromobilität tatsächlich eine neue Quelle für verteilte Energieressourcen bieten kann, die dem Ladeerlebnis mehr Flexibilität verleiht. Beispielsweise könnte intelligentes Laden eine Lastverschiebung ermöglichen, indem viele Lade-Apps dem Fahrer die Möglichkeit bieten, Ladevorgänge basierend auf verschiedenen Faktoren zu planen. Eine Möglichkeit wäre, das Fahrzeug automatisch so zu konfigurieren, dass es dann aufgeladen wird, wenn sich überschüssige erneuerbare Energie im Netz befindet. Dies würde dazu beitragen, den Bedarf zu verschieben und Engpässe zu vermeiden.

Möchten Sie eine vollständige Übersicht zu den Erkenntnissen über Fahrer von Elektrofahrzeugen?
Um sich auf das kommende Jahr vorzubereiten, laden Sie den vollständigen Bericht zu unserer Umfrage unter Fahrern von Elektrofahrzeugen herunter und profitieren Sie von noch mehr Marktwissen. Währenddessen arbeiten wir bereits an der 2023-Ausgabe, die im Mai erscheinen wird!

Was schätzen Sie, wie viel kW haben unsere E-Fahrer insgesamt im Jahr 2022 angetrieben?
Erfahren Sie in unserem Rückblick, die Lade-Highlights aller Shell Recharge E-Fahrer: Von der Gesamtzahl der geladenen kWh über die durchschnittliche Zahl der benötigten Stunden pro Ladevorgang bis hin zu den Top-Städten, die auf der Reise mit dem E-Auto besucht wurden.