Sind entspannte Urlaubsreisen mit einem Elektrofahrzeug möglich?

Ein ehrliches und offenes Interview mit unserer Shell Recharge-Mitarbeiterin Carole über ihre Urlaubsreise durch Europa.
Sie haben sich also dazu entschieden, sich in diesem Sommer in das Abenteuer “Urlaubsreise mit meinem E-Auto” zu stürzen, sind aber dennoch ein wenig besorgt? Das ist völlig normal! Und obwohl das Aufladen unterwegs heute einfacher und bequemer denn je ist, verstehen wir, warum Sie vielleicht ein mulmiges Gefühl haben. Aber keine Sorge – wir haben Carole interviewt, um Ihnen anhand der Praxis zu zeigen, wie eine solche Reise tatsächlich aussehen könnte. Und die gute Nachricht ist, dass ihre Fahrt von Düsseldorf an die Atlantikküste zeigt, dass sie genauso entspannend sein kann wie jeder andere Urlaub auch. Tatsächlich fühlte sich ihre Erfahrung aus erster Hand sogar so an, als wäre das Reisen mit einem Elektrofahrzeug ein echter Luxus.
Die Reise auf einen Blick:
Carole reiste mit ihrer Familie in ihrem Hyundai Kona von Düsseldorf über Belgien durch Frankreich und schließlich an die Atlantikküste. Sie brauchte 11 Stunden und 17 Minuten, um 1.012 km mit 4 Ladestationen zum Aufladen zurückzulegen. Zusammen mit der Rückfahrt reiste sie insgesamt 2.500 km. Unterwegs machte sie ein paar Pausen und einige Umwege, um Familie und Freunde zu besuchen, wobei sie die gesamte Reise über Ladestationen nutzte.
Wir haben Carole gefragt …
Wie lange fahren Sie schon ein Elektrofahrzeug?
Nun, ich war an der Veröffentlichung des Nissan Leaf beteiligt und fahre mit ein paar kleinen Unterbrechungen seit 2011 Elektrofahrzeuge. Mein aktuelles E-Auto benutze ich nun seit etwa 2 Jahren.
Wie lautet Ihre Gesamterfahrung beim Fahren eines Elektrofahrzeugs?
Das Wichtigste für mich ist, wie entspannt Elektrofahrzeuge sich fahren lassen. Das hat viele Gründe, aber nicht zuletzt, weil sie so leise sind. Das macht das Fahren in Städten besonders angenehm. Die Beschleunigung ist gut und ermöglicht eine viel dynamischere Fahrweise. Zu Hause lade ich zweimal pro Woche, damit mein Fahrzeug immer aufgeladen ist, wenn ich irgendwo hin fahren muss. Ich mache mir keine Sorgen mehr über lange Fahrten. Wenn ich weiter weg fahre, weiß ich, dass ich immer einen Zwischenstopp finde. Das ist die neue Realität.
Sie fahren also schon eine Weile elektrisch. Haben sich die Dinge sehr stark weiterentwickelt? Was war die größte Veränderung in den letzten 10 Jahren?
Die größte Veränderung ist definitiv die Reichweite der Fahrzeuge. Meine Angst über fehlende Reichweite ist völlig verschwunden. Das ist eine riesige Entwicklung, denn als ich 2011 loslegte, war die Reichweite wirklich beängstigend gering. Jede Reise fühlte sich gewagt an. Jetzt kann man 450 km fahren, ohne überhaupt nachdenken zu müssen. Außerdem kann man den Angaben wirklich vertrauen. Als Elektrofahrzeuge erstmals auf den Markt gebracht wurden, war die von den Automobilherstellern beworbenen Reichweite deutlich überzogen und irreführend. Jetzt habe ich keine Zweifel daran, dass das, was mir gesagt wird, auch stimmt. Außerdem sind die Standards heute viel klarer und höher. Jetzt wissen Sie sicher, dass die meisten Ladestationen mit Ihrem Fahrzeug kompatibel sind … und funktionieren werden.
Würden Sie sagen, dass das Ladenetzwerk zuverlässig ist?
Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist deutlich zuverlässiger als früher. Ich hätte es damals nicht gewagt, eine Fernreise zu machen, aber jetzt habe ich keinen Zweifel mehr daran. Mein bevorzugter Ladestationsbetreiber ist das Ionity-Netzwerk: Schnelle, zuverlässige, transparente Gebühren und ich kann den Ladevorgang über die App starten. Das ist spitze! Aber es hat seinen Preis, denn mit 78 Cent/kWh ist es auch das teuerste Netzwerk.
Waren Sie zuvor schon einmal mit Ihrem Elektrofahrzeug im Urlaub?
Nein, das war meine erste große Reise mit den insgesamt 2.500 km.
Welches Gefühl hatten Sie dabei, mit Ihrem Elektrofahrzeug in den Urlaub zu fahren?
Ich war total aufgeregt! Und ich fühlte mich auch richtig stolz – endlich konnte ich eine Fernreise machen.
Welche Vorbereitungen haben Sie getroffen?
Letztendlich habe ich nicht allzu viel geplant, da es so einfach war. Weil ich die Kinder dabei hatte, wusste ich, dass ich sowieso regelmäßige Pausen einplanen musste. Ich plante die großen Zwischenstopps grob alle 600 km, mit einer längeren Pause in der Mitte.
Im Allgemeinen ist mein Rat, genauso zu planen, wie Sie es mit einem normalen Auto tun würden. Natürlich müssen Sie Stopps einlegen und sicherstellen, dass der Ladezustand reicht, um zum nächsten Ort zu gelangen, aber das Auto diktiert den Plan nicht mehr. Ich habe eine Reise vor mir und ich weiß, dass ich sie in meinem Auto zurücklegen kann, … das zufällig ein Elektrofahrzeug ist.
Wie war die Reise im Allgemeinen?
Das Gute an dieser Reise war, dass ich sowieso Pausen einlegen musste. Daher habe ich mir Zeit genommen und die Unterbrechungen als Vorwand benutzt, um unterwegs bei Freunden anzuhalten. Sie können in Städten oder an interessanten Orten anhalten, die Sie sonst vielleicht nicht besuchen würden. Es ist wirklich schön und fühlt sich wie ein Privileg an, dass ich das tun kann. Ich rase nicht zu meinem Ziel, sondern nehme mir einfach Zeit, von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Ich genieße die Reise einfach.
Was ist die größte Herausforderung beim Laden im Ausland?
Mir sind ehrlicherweise keine großen Herausforderungen begegnet. Allerdings sollten Sie beachten, dass Sie eine Karte benötigen, um die Ladestation zu aktivieren, und dass an einigen Ladestationen die Ladegebühren nicht angezeigt werden. Obwohl man die Gebühren aus der App kennt, sind der Endverbrauch und die Gesamtkosten oft unklar. Das kann ein Problem sein, wenn man mit knappen Budget reist. Es kann auch sehr ärgerlich sein, wenn die Ladestationen nicht funktionieren.
Sie sind durch drei Länder gereist. Was sollte man dabei berücksichtigen?
Wie bereits erwähnt, ist die Preisgestaltung nicht immer sehr transparent. Das ist besonders in Frankreich spürbar. Nicht nur die Preisgestaltung ist unklar, sondern es gibt eine große Vielfalt an Ladestationen, die alle unterschiedliche Anforderungen haben. In den Niederlanden, im Vereinigten Königreich und in Deutschland ist das deutlich transparenter und es gibt eine Flatrate für AC-Ladestationen, eine Flatrate für DC-Ladestationen und eine Flatrate für Ionity, sodass man immer weiß, was einen erwartet. Seien Sie sich bewusst, dass dies nicht in allen Ländern der Fall ist, beispielsweise in Frankreich.
Würden Sie mit Ihrem Elektrofahrzeug wieder in den Urlaub fahren?
Ja! Tatsächlich werde ich das auch wieder in diesem Sommer tun.
Wohin geht die Reise?
Es wird eine Tour de France! Ich fahre durch ganz Frankreich, mache Zwischenstopps auf dem Weg und besuche dabei alle meine Freunde und Familie.
Welchen Tipp würden Sie schließlich jemandem geben, der kurz vor seiner ersten Reise mit einem Elektrofahrzeug steht?
Fast alle Ladestationen akzeptieren die Shell Recharge-Ladekarte. Tatsächlich ist mir keine begegnet, an der das nicht so war. Aber ich habe vorab eine alternative Karte bestellt und mitgebracht. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Sie sie brauchen, aber sicher ist sicher. Ansonsten rate ich Ihnen, sich Zeit zu nehmen. Es mag klischeehaft klingen, aber die Reise ist das eigentliche Ziel.
Caroles Erfahrung hat gezeigt, dass das Fahren eines Elektrofahrzeugs durch Europa nicht beängstigend sein muss. Allerdings ist Carole auch eine echte Elektrofahrzeug-Veteranin, da sie seit 2011 elektrisch unterwegs ist. Um Ihre letzten Zweifel zu nehmen, haben wir einige Tipps zusammengetragen, wie Sie Ihre elektrische Autoreise einfach gestalten können. Darunter haben wir auch einen ausführlichen Beitrag verfasst, der auf Caroles größtes Problem eingeht, nämlich die Preisgestaltung in Europa.
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Jelle ist mit seinem Nissan Leaf EV von Amsterdam in die Ardennen gereist. Lesen Sie seine wertvollen Ratschläge, wie z. B. die Buchung von Unterkünften mit Ladestationen und die Nutzung von Ladestopps für Komfortpausen und Essenspausen.